Liste der Länder nach Steuerquote
Rang | Land | Steuern als Anteil des Bruttonationaleinkommens |
---|---|---|
1 | Frankreich | 46,2 % |
2 | Dänemark | 46,0 % |
3 | Belgien | 44,6 % |
4 | Schweden | 44,0 % |
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Welches Land hat weltweit die höchsten Steuern?
In diesen Ländern sind Steuern und Abgaben am höchsten Die Spitzensätze der Einkommensteuer sowie die Höhe der Abgaben von Arbeitnehmenden variieren weltweit stark. Vor allem in den OECD-Staaten müssen Großverdiener einen erheblichen Teil ihrer Einnahmen an den Staat abgeben.
In welchem Land bezahlt man am wenigsten Steuern?
Gesamtwirtschaftliche Kennzahlen – Gesamtwirtschaftliche Steuerquoten weisen die in einer Volkswirtschaft gezahlten Steuern relativ zur Wirtschaftsleistung aus. Die Aussagekraft dieser Steuerquoten ist jedoch begrenzt, weil die in den Vergleich einbezogenen Staaten ihre staatlichen Sozialversicherungssysteme in unterschiedlichem Ausmaß über eigenständige Sozialbeiträge (die nicht in der Steuerquote enthalten sind) oder aus allgemeinen Haushaltsmitteln und damit über entsprechend höhere Steuern finanzieren. Erst die Abgabenquote, die sowohl Steuern als auch Beiträge zur Sozialversicherung ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) setzt, ermöglicht einen sinnvollen Ländervergleich. Abbildung 1 zeigt, dass nach den Abgrenzungsmerkmalen der OECD ( Revenue Statistics mit letztem Vergleichsjahr 2020) die Abgabenquote insbesondere in den meisten skandinavischen Staaten, aber auch in Frankreich, Belgien, Italien und Österreich, vergleichsweise hoch ist (> 40 Prozent). Dagegen weisen Irland, die USA und die Schweiz relativ niedrige Abgabenquoten auf (< 30 Prozent). Die deutsche Abgabenquote bewegt sich im oberen Mittelfeld der betrachteten Staaten (2020: 38,3 Prozent). Die niedrigste Abgabenquote weist im Jahr 2020 Irland mit 20,2 Prozent auf; die höchste Abgabenquote fand sich mit 46,5 Prozent in Dänemark. Im Jahr 2020 betrug die deutsche Steuerquote 23,1 Prozent. Hier rahmen ebenfalls Irland mit 16,8 Prozent am unteren und Dänemark mit 46,5 Prozent am oberen Rand das Feld der Vergleichsstaaten ein. Steuer- und Abgabenquoten 2020 Das Balkendiagramm zeigt die Steuer- und Abgabenquoten im Jahr 2020 von insgesamt 28 Ländern, jeweils in Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Länder sind nach Höhe der Abgabenquoten sortiert, die Länder mit den niedrigsten Quoten stehen oben.Datenwerte (von oben nach unten; die erste Zahl pro Land ist im Folgenden die Steuerquote, die zweite Zahl die Abgabenquote):Irland: 16,8 und 20,2 USA : 19,2 und 25,5Schweiz: 20,7 und 27,6Litauen: 20,8 und 31,2Japan (hier für das Jahr 2019): 18,5 und 31,4Lettland: 21,8 und 31,9Vereinigtes Königreich: 25,9 und 32,8Kanada: 29,5 und 34,4Tschechien: 18,5 und 34,4Estland: 21,6 und 34,5Portugal: 24,5 und 34,8Slowakei: 19,2 und 34,8Ungarn: 24,6 und 35,7Polen: 22,2 und 36,0Spanien: 22,9 und 36,6Slowenien: 20,0 und 36,9Deutschland: 23,1 und 38,3Luxemburg: 27,1 und 38,3Norwegen: 27,4 und 38,6Griechenland: 25,9 und 38,8Niederlande: 26,1 und 39,7Finnland: 30,4 und 41,9Österreich: 26,5 und 42,1Schweden: 33,5 und 42,6Italien: 29,4 und 42,9Belgien: 29,4 und 43,1Frankreich: 30,6 und 45,4Dänemark: 46,5 und 46,5Quelle: OECD ( Hrsg.), Revenue Statistics 1965-2020, Paris 2021 1 Stand 2019. Quelle: OECD (Hrsg.), Revenue Statistics 1965-2020, Paris 2021
Land | Steuerquote | Abgabenquote |
---|---|---|
Irland | 16,8 | 20,2 |
USA | 19,2 | 25,5 |
Schweiz | 20,7 | 27,6 |
Litauen | 20,8 | 31,2 |
Japan¹ | 18,5 | 31,4 |
Lettland | 21,8 | 31,9 |
Vereinigtes Königreich | 25,9 | 32,8 |
Kanada | 29,5 | 34,4 |
Tschechien | 18,5 | 34,4 |
Estland | 21,6 | 34,5 |
Portugal | 24,5 | 34,8 |
Slowakei | 19,2 | 34,8 |
Ungarn | 24,6 | 35,7 |
Polen | 22,2 | 36,0 |
Spanien | 22,9 | 36,6 |
Slowenien | 20,0 | 36,9 |
Deutschland | 23,1 | 38,3 |
Luxemburg | 27,1 | 38,3 |
Norwegen | 27,4 | 38,6 |
Griechenland | 25,9 | 38,8 |
Niederlande | 26,1 | 39,7 |
Finnland | 30,4 | 41,9 |
Österreich | 26,5 | 42,1 |
Schweden | 33,5 | 42,6 |
Italien | 29,4 | 42,9 |
Belgien | 29,4 | 43,1 |
Frankreich | 30,6 | 45,4 |
Dänemark | 46,5 | 46,5 |
Abbildung 1
Wer trägt die größte Steuerlast?
Mehr als 46 Millionen Personen in Deutschland zahlen Einkommensteuer. Die größte Gruppe hiervon bilden Personen in Paarhaushalten ohne Kinder mit fast 36 Prozent oder rund 16,5 Millionen Personen. Ein weiteres Drittel sind Paare mit Kindern, ein Viertel sind Singles.
Wie viel Prozent der Deutschen zahlen Steuern?
Die Last der unteren Einkommensgruppe steigt wieder – Dabei ist dazwischen viel passiert. Die 1998 gewählte rot-grüne Regierung beschnitt den Steuertarif mehrfach bis 2005 kräftig – unten, aber auch oben. Der Spitzensteuersatz sank von 53 Prozent auf 42 Prozent, der Eingangssteuersatz von 25,9 Prozent auf 15 Prozent.
- Der überraschende Effekt: Die entlastende Wirkung war unten offenbar größer als oben: Die unteren 70 Prozent trugen 2007 zusammen nur noch 17,3 Prozent der Einkommensteuer, die oberen 82,7 Prozent.
- Seit dem Jahr 2007 wird ein Steuerzuschlag von 3 Prozentpunkten für extrem hohe Einkommen erhoben, aber wichtiger war vermutlich die starke Tarifsenkungen im unteren Bereich.2009 wurde der Eingangsteuersatz sogar nochmals auf 14 Prozent gesenkt.
Danach gab es nur noch technische Anpassungen. Der Grundfreibetrag wurde nach den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts den steigenden Kosten zur Abdeckung des Existenzminimums angepasst. Seit ein paar Jahren wird zudem die Geldentwertung berücksichtigt.
Die Tarifeckwerte werden entsprechend verschoben. Das Lohnplus zum Ausgleich der Inflation erhöht seitdem nicht mehr die Steuerbelastung. Aber die höheren Reallöhne, die in einer wachsenden Wirtschaft möglich sind und starke Gewerkschaften durchsetzen, führten dazu, dass auch mittlere Einkommen schleichend in eine immer höhere Steuerbelastung gerieten.
Dafür sorgt der progressive Steuertarif. Weil es an ihm seit mehr als zehn Jahren keine größere Korrektur gegeben hat, wächst die Last der unteren Einkommensgruppe wieder an.70 Prozent trugen 2010 wieder 17,9 Prozent zum Aufkommen bei, vier Jahre später waren es schon 18,4 Prozent und 2019 die eingangs genannten 21 Prozent.
Wie viel Prozent Steuer zahlt man in Deutschland?
Bei einem Jahreseinkommen von 11.000 Euro liegt der Durchschnittssteuersatz bei 0,1 %, bei 40.000 Euro bei 19,6 %, bei 60.000 Euro bei 25,4 % und bei 100.000 Euro bei 32,0 % (einschließlich Soli-zuschlag). Das deutsche Einkommensteuerrecht sieht vor, dass Ehepaare gemeinsam veranlagt werden.
Warum sind die Steuern in Deutschland so hoch?
Deutschland ist bei der kombinierten Steuer- und Abgabenbelastung fast Spitzenreiter unter den Industriestaaten. Ein verheiratetes Paar mit Kindern müsse durchschnittlich 40,8 Prozent seines Arbeitseinkommens abführen, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ( OECD ) mit.
- Höher ist die Belastung demnach nur in Belgien mit 45,5 Prozent, während der OECD-Schnitt bei 29,4 Prozent liegt.
- Die OECD hat 38 Mitgliedsländer verglichen.
- Ähnlich fällt die Bilanz bei Alleinstehenden aus: Hier werden in Deutschland 47,8 Prozent an Steuern und Sozialabgaben auf die Arbeitseinkommen fällig.
Auch in diesem Vergleich liegt nur Belgien mit 53,0 Prozent darüber. Der OECD-Schnitt für diesen Haushaltstyp wird mit 34,6 Prozent angegeben. »Niedrigere und mittlere Arbeitseinkommen unterliegen in Deutschland im internationalen Vergleich relativ hohen Steuern und Abgaben«, sagte die Leiterin des OECD Berlin Centre, Nicola Brandt.
»Das liegt vor allem daran, dass die Sozialversicherungssysteme im Wesentlichen über Sozialabgaben finanziert werden.« Den relativ hohen Abgaben stünden damit aber auch direkte Leistungen wie Rentenansprüche, Kranken- und Arbeitslosenversicherung gegenüber. »Das ist nicht in allen OECD-Ländern so«, sagte Brandt.
Dennoch könnten hohe Steuern und Abgaben auf niedrige Arbeitseinkommen Fehlanreize schaffen. »Unter Umständen lohnt es sich nicht, mehr zu arbeiten und besser bezahlte Stellen anzunehmen«, sagte Brandt. Deswegen hat die OECD bereits in der Vergangenheit häufig empfohlen, geringere Arbeitseinkommen zu entlasten.
Wer ist der größte Steuerzahler in Deutschland?
1. Volkswagen AG – Vorreiter der Automobilbranche.
Wer braucht keine Steuern zahlen?
Wer mehr verdient, zahlt höhere Steuern – Wie viel Steuern Sie auf Ihr Einkommen zahlen müssen, hängt davon ab, wie viel Sie verdienen: Wenn Sie wenig verdienen, müssen Sie nur einen niedrigen Prozentsatz von Ihrem Einkommen als Steuern zahlen. Diesen Prozentsatz nennt man “Steuersatz”.
- Der niedrigste Steuersatz ist 14 %.
- Wenn Sie mehr verdienen, steigt der Steuersatz.
- Auf bestimmte Teile Ihres Einkommens müssen Sie gar keine Steuern zahlen.
- Diese Teile nennt man “Freibeträge”.
- Ein wichtiger Freibetrag ist zum Beispiel der sogenannte “Grundfreibetrag”, der schon im Tarif eingearbeitet ist.
Dieser liegt im Jahr 2021 bei 9.744 Euro, das bedeutet: bei einem Einkommen bis zu 9.744 Euro beträgt die Steuer 0 Euro. Bei der Steuer wird auch berücksichtigt, wie viel Sie für Ihren Lebensunterhalt brauchen. Wenn Sie zum Beispiel Kinder haben, benötigen Sie mehr Geld für den Lebensunterhalt als jemand, der keine Kinder hat.
Wie viele Deutsche zahlen keine Einkommensteuer?
Steuerlast: Wer zahlt wie viel Einkommensteuer in Deutschland? – Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Martin Beznoska IW-Kurzbericht Nr.74 27. November 2018 Steuerlast: Wer zahlt wie viel Einkommensteuer in Deutschland? Die Einkommensteuer wirkt stark progressiv – das heißt, dass der sich rechnerisch ergebende Durchschnittssteuersatz mit höherem Einkommen ansteigt und dadurch Personen am oberen Ende der Einkommensverteilung überproportional zum Steueraufkommen beitragen.
- Mit den aktuellen Daten des Sozio-ökonomischen Panels, die die erwachsene Bevölkerung in Deutschland repräsentativ abbilden, lässt sich die Verteilung der Einkommensteuer simulieren.
- Die Einkommensteuer wirkt stark progressiv – das heißt, dass der sich rechnerisch ergebende Durchschnittssteuersatz mit höherem Einkommen ansteigt und dadurch Personen am oberen Ende der Einkommensverteilung überproportional zum Steueraufkommen beitragen.
Mit den aktuellen Daten des Sozio-ökonomischen Panels, die die erwachsene Bevölkerung in Deutschland repräsentativ abbilden, lässt sich die Verteilung der Einkommensteuer simulieren. Die Einnahmen des Fiskus aus der Einkommensteuer und dem Solidaritätszuschlag sind in den letzten Jahren stark gestiegen.
- Während das nominale Bruttoinlandsprodukt zwischen 2010 und 2017 um ungefähr 26,5 Prozent gewachsen ist, ist das kassenmäßige Aufkommen der Einkommensteuer um 56,7 Prozent und das des Solidaritätszuschlags um 53,3 Prozent gestiegen (BMF, 2018).
- Zum Aufkommen der Einkommensteuer gehören neben den Einnahmen aus der Lohnsteuer, das Aufkommen der veranlagten Einkommensteuer, der nicht veranlagten Steuern vom Ertrag und der Abgeltungsteuer.
Im Jahr 2017 erreichte das Einkommensteueraufkommen ein Volumen von über 283 Milliarden Euro, was 38,6 Prozent der gesamtstaatlichen Steuereinnahmen ausmachte. Der Solidaritätszuschlag, der als Zuschlag sowohl auf die Einkommensteuerzahlung der Privatpersonen als auch auf die von den Kapitalgesellschaften gezahlte Körperschaftsteuer erhoben wird, kam auf ein Volumen von etwa 18 Milliarden Euro im Jahr 2017.
Hiervon zahlten die Privatpersonen knapp 15 Milliarden Euro. Der starke Aufkommenszuwachs der Einkommensteuer ergibt sich aus dem progressiven Tarifverlauf. Der Grenzsteuersatz auf einen zusätzlichen Euro Einkommen steigt mit höherem Einkommen, was zu einem steigenden Durchschnittssteuersatz führt. Somit führt eine Einkommenssteigerung zwangsläufig zu einem überproportionalen Anstieg der Steuerlast.
Dadurch ergibt sich selbst bei einer Steigerungsrate der Einkommen, die nur in Höhe der Inflationsrate liegt – also nur das höhere Preisniveau ausgleicht – eine reale Mehrbelastung der Steuerpflichtigen. Hierbei spricht man von der „kalten Progression” (Beznoska, 2016a).
- Da die Tarifgrenzen starr sind und nicht mit der Preissteigerungsrate mitwachsen, liegt es an der Bundesregierung, den Effekt der kalten Progression aufzuheben.
- Seit dem Jahr 2016 wurde der Tarif jährlich an die Inflationsentwicklung nachträglich angepasst und die kalte Progression ab diesem Zeitpunkt ausgeschaltet.
Auf weitere steuerliche Entlastungen bei der Einkommensteuer wurde jedoch in den letzten Jahren verzichtet, wodurch die wachsenden Realeinkommen weiterhin zu einem überproportional wachsenden Aufkommen führten. Die Steuerzahler „rutschten” in der Verteilung der Steuerlast nach oben.
Anhand der Mikrodaten des Sozioökonomischen Panels (SOEP), die die Bevölkerung in Deutschland repräsentativ abbilden und detaillierte Einkommens- und Haushaltsinformationen enthalten, lässt sich die Verteilung der Einkommensteuer und des Solidaritätszuschlags berechnen. Mithilfe des IW-Mikrosimulationsmodells STATS werden die Einkommensinformationen der aktuellen Welle 33 des SOEP, die sich auf das Jahr 2015 beziehen, auf das Jahr 2018 fortgeschrieben (Beznoska, 2016b).
Anschließend lassen sich die steuerpflichtigen Einkünfte und steuerlichen Abzüge wie zum Beispiel die Vorsorgeaufwendungen ermitteln. Auf die sich ergebenden zu versteuernden Einkommen wird der Einkommensteuertarif für das Jahr 2018 angewendet, aus dem sich die Einkommensteuerbelastung für die Alleinveranlagten und die zusammenveranlagten Ehepaare ergibt.
Inhaltselement mit der ID 5239 Inhaltselement mit der ID 5240 In der Abbildung ist die Verteilung der Einkommensteuer und des Solidaritätszuschlags für die erwachsene Bevölkerung im Jahr 2018 berechnet. Für zusammenveranlagte Ehepaare wurde die gemeinsame Steuerlast auf beide Partner zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Auf der linken Seite ist die Bevölkerung abgetragen entsprechend ihrer Abgabenlast aus Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag pro Jahr – im unteren Bereich der Verteilung in 200er-Schritten, im oberen Bereich in 1.000er-Schritten. Auf der rechten Seite der Abbildung ist der Anteil der Steuern am Aufkommen, der auf diese Personen entfällt, zu sehen.
Das Aufkommen des Solidaritätszuschlags umfasst nur den auf die Einkommensteuer entfallenden Teil. Etwas über 20 Millionen Erwachsene zahlen keine Einkommensteuer, weil ihr steuerpflichtiges Einkommen zu gering ist. In der obigen Abbildung sind diese Personen im untersten Balken, der allerdings abgeschnitten ist, weil der Anteil an der Bevölkerung 29,3 Prozent beträgt.
Hiervon bilden Rentner mit über 7 Millionen Personen die größte Teilgruppe. Auszubildende und Studenten gehören genauso zu diesem Personenkreis, wie geringfügig Beschäftigte, Arbeitslose und sonstige Nichterwerbstätige. Hinzu kommen Erwerbstätige, die mit ihren steuerpflichtigen Einkünften unterhalb der Freibeträge liegen.
Während etwas über 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von der Einkommensteuer betroffen sind, setzt der Solidaritätszuschlag ein wenig später ein und betrifft ungefähr 60 Prozent. Die Verteilung des Gesamtaufkommens folgt zunächst zwei gegenläufigen Effekten: Vom unteren Ende der Verteilung aus betrachtet nimmt zwar die Anzahl Personen je Balken tendenziell ab, gleichzeitig steigt die durchschnittliche Steuerlast der Personen aber prozentual stärker.
Dadurch wächst die Bedeutung der Klassen für das Aufkommen im unteren Bereich. Ab etwa 8.000 Euro Steuerlast sinkt die Personenzahl in den Klassen deutlich stärker und der Anteil am Gesamtaufkommen nimmt tendenziell wieder ab. Ab 15.000 Euro sind die Klassen in 1.000er-Schritte unterteilt, um eine ausreichend hohe Anzahl Beobachtungen in den Daten des SOEP zu haben.
Die progressive Belastungswirkung der Einkommensteuer wird hierbei deutlich. Obwohl nur noch 6,4 Prozent der Bevölkerung mindestens 15.000 Euro zahlen, entfällt 41,5 Prozent des gesamten Aufkommens auf diese Personen. Der höchste Balken in der Abbildung ab einer Steuerlast von 25.000 Euro im Jahr steht noch für etwas über 1,6 Millionen Personen (2,3 Prozent der Bevölkerung).
Der Balken ist auf der rechten Seite beim Anteil am Steueraufkommen abgeschnitten, da diese Personen fast 25 Prozent des gesamten Aufkommens aus Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag tragen. Das zugehörige zu versteuernde Einkommen dieser Gruppe beginnt für Alleinveranlagte bei gut 80.000 Euro im Jahr, was bei einer sozialversicherungspflichtig beschäftigten Person ohne Kinder einem Bruttoeinkommen von schätzungsweise 92.000 Euro entspricht.
Hierbei sei anzumerken, dass das SOEP zwar den Anspruch hat, die Bevölkerung repräsentativ abzubilden, dies am oberen Rand der Bevölkerung hinsichtlich der Einkommensverteilung aber nicht vollständig leisten kann (Bach et al., 2016). Die Werte für die obere Gruppe sind daher eher unterschätzt. Die Simulationsrechnung zeigt, dass das Aufkommen aus Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag am oberen Ende der Verteilung konzentriert ist.
Dies ergibt sich aus dem progressiven Tarifverlauf, denn mit steigendem Einkommen steigt auch der durchschnittliche Steuersatz. Durch ausbleibende steuerliche Entlastungen in den vergangenen Jahren „rutschten” die Steuerpflichtigen in der Verteilung weiter nach oben.
Wie viel Steuern zahlen Milliardäre in Deutschland?
Die Steuerbelastung deutscher Multimillionäre liegt bei geschickter Gestaltung weit unter der von Durchschnittsverdienern. Zu diesem Ergebnis kommt das Netzwerk Steuergerechtigkeit in seinem neuen Jahrbuch. Darin vergleichen die Autoren die Belastung eines »Muster-Millionärs« mit einem Vermögen von 23 Millionen Euro und einem Einkommen von 1,6 Millionen Euro mit einem Ehepaar, das gemeinsam 110.000 Euro verdient. Lahme Truppe Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist dabei, an der »Zeitenwende« für die Bundeswehr zu scheitern. Ihr Ministerium ist handlungsunfähig, die Truppe erstickt unter der Regelungswut der Bürokratie, doch die Sozialdemokratin verweigert die notwendigen Reformen.
Lesen Sie unsere Titelgeschichte, weitere Hintergründe und Analysen im digitalen SPIEGEL. Zur Ausgabe Der Unterschied ergibt sich vor allem daraus, dass der Beispiel-Millionär überwiegend von Kapitaleinkünften lebt. Diese werden deutlich geringer besteuert als Einkommen aus nicht selbstständiger Arbeit und bleiben frei von Sozialabgaben.
Zudem nutzt der Reiche viele verschiedene Möglichkeiten, um seine Steuerlast zu mindern: etwa durch Schenkungen innerhalb der Familie, die Absetzung von Kosten für eine teure Privatschule oder eine Familienholding mit Sitz in einer Gewerbesteueroase.
Zwar haben die Deutschen nach den Belgiern die höchste Steuer- und Abgabenlast aller OECD -Länder. Für sehr hohe Einkommen sei die Bundesrepublik dennoch ein »Niedrigsteuerland«, heißt es im Jahrbuch. »Deutschland besteuert Arbeit zu hoch und Kapital zu niedrig«, kritisiert Co-Autor Christoph Trautvetter.
Das ergebe »wirtschaftlich keinen Sinn, weil sich Leistung dann nicht ausreichend lohnt«. Die Unwucht sorge außerdem für eine höchst ungleiche Vermögensverteilung und gefährde damit »den gerade in Krisenzeiten so wichtigen gesellschaftlichen Zusammenhalt«.
Wie viele Menschen finanzieren Deutschland?
46 % der Bevölkerung lebten 2021 von eigener Erwerbstätigkeit Anteil der Frauen, die von eigener Erwerbstätigkeit leben, im Vergleich zum Jahr 2000 deutlich höher WIESBADEN – Knapp die Hälfte (46 %) der Bevölkerung in Deutschland hat ihren Lebensunterhalt im Jahr 2021 hauptsächlich durch ihre eigene Erwerbstätigkeit finanziert.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand von Erstergebnissen des Mikrozensus mitteilt, waren dies 37,6 Millionen Personen. Bei den Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren war für rund drei Viertel (73 %) die Erwerbstätigkeit die Haupteinkommensquelle. Unterschiede zeigen sich bei Männern und Frauen: 79 % der 18- bis 64-jährigen Männer, aber lediglich 66 % der Frauen in dieser Altersgruppe lebten überwiegend von ihrer Erwerbstätigkeit.
Einkünfte von Angehörigen für fast jede vierte Person Haupteinkommensquelle Knapp ein Viertel (24 %) der Bevölkerung bestritt 2021 den überwiegenden Lebensunterhalt durch Einkünfte von Angehörigen (zum Beispiel von Partnerin oder Partner, Eltern). Das waren rund 19,5 Millionen Personen.
Frauen lebten dabei häufiger von den Einkünften ihrer Angehörigen als Männer.Für 27 % der weiblichen und 20 % der männlichen Bevölkerung war dies die Haupteinkommensquelle. Gut jede/-r Fünfte lebte hauptsächlich von Renten- und Pensionszahlungen 22 % der Bevölkerung und damit rund 18,1 Millionen Menschen lebten hauptsächlich von Renten- und Pensionszahlungen.
Unter den ab 65-Jährigen traf dies auf neun von zehn Personen (90 %) zu. Jede/-r Zwölfte lebte von öffentlichen Leistungen oder eigenem Vermögen Für 7 % der Bevölkerung oder rund 6,2 Millionen Menschen waren öffentliche Leistungen die Haupteinkommensquelle (zum Beispiel Arbeitslosengeld I und II, Grundsicherung im Alter, BAföG, Elterngeld).
Dabei unterschieden sich die Anteile bei Frauen und Männern kaum (Frauen: 8 %; Männer: 7 %).1 % der Bevölkerung finanzierte seinen Lebensunterhalt überwiegend durch das eigene Vermögen (einschließlich Ersparnisse, Zinsen sowie Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung). Das waren rund 0,8 Millionen Personen.
Deutlich mehr Frauen lebten 2021 von eigener Erwerbstätigkeit als 2000 Im Jahr 2000 lebten rund 63 % der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung überwiegend von ihrer eigenen Erwerbstätigkeit. Das waren rund 10 Prozentpunkte weniger als 2021. Dabei bezogen in dieser Altersgruppe 52 % der Frauen und 74 % der Männer im Jahr 2000 die Mittel für ihren Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit.
- Im Jahr 2021 lag der Anteil bei den Männern um 5 Prozentpunkte und bei den Frauen um gut 13 Prozentpunkte höher als im Jahr 2000.
- Im Vergleich der Jahre 2000 und 2021 hat sich der Anteil der Menschen, die ihren Lebensunterhalt überwiegend durch Einkünfte von Angehörigen beziehen, von 30 % auf 24 % verringert.
Dabei ist der Anteil im Jahr 2021 bei den Frauen knapp 10 Prozentpunkte und bei den Männern 2 Prozentpunkte kleiner als vor gut 20 Jahren.
Geschlecht und Altersgruppen | Eigene Erwerbs- tätigkeit | Öffentliche Leistungen (ohne Renten, Pensionen) | Rente, Pension | Einkünfte von Angehörigen | Eigenes Vermögen |
---|---|---|---|---|---|
in % | |||||
( ) = Aussagewert eingeschränkt, da Zahlenwert relativ unsicher / = Keine Angaben, da Zahlenwert nicht sicher genug. Im Jahr 2000 Bevölkerung am Hauptwohnsitz einschließlich Personen in Gemeinschaftsunterkünften. Hierzu zählen im Jahr 2021 das Arbeitslosengeld I, Laufende Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung und andere Hilfe in besonderen Lebenslagen, Leistungen nach Hartz IV (Arbeitslosengeld II, Sozialgeld), sonstige Unterstützungen (zum Beispiel BAföG, Stipendium, Asylbewerberleistungen, Pflegegeld) sowie Elterngeld. Im Jahr 2000 zählen dazu das Arbeitslosengeld/-hilfe, Sozialhilfe (auch Asylbewerberleistungen), Leistungen aus einer Pflegeversicherung, sonstige Unterstützungen (zum Beispiel BAföG). Einschließlich Ersparnisse, Zinsen, Vermietung, Verpachtung, Altenteil. | |||||
Jahr 2021 | |||||
Insgesamt | 45,8 | 7,5 | 22,1 | 23,7 | 1,0 |
unter 18 Jahre | 1,3 | 4,7 | (0,1) | 93,9 | / |
18 bis unter 65 Jahre | 72,5 | 10,0 | 4,5 | 11,9 | 1,1 |
65 Jahre oder älter | 3,2 | 2,4 | 90,5 | 2,6 | 1,3 |
Männer | 51,1 | 7,1 | 20,2 | 20,5 | 1,1 |
unter 18 Jahre | 1,5 | 4,8 | / | 93,5 | / |
18 bis unter 65 Jahre | 79,0 | 9,2 | 4,1 | 6,4 | 1,3 |
65 Jahre oder älter | 4,5 | 2,1 | 91,4 | 0,4 | 1,6 |
Frauen | 40,5 | 7,9 | 23,8 | 26,9 | 0,9 |
unter 18 Jahre | 1,0 | 4,6 | / | 94,3 | / |
18 bis unter 65 Jahre | 65,9 | 10,9 | 4,8 | 17,5 | 1,0 |
65 Jahre oder älter | 2,1 | 2,5 | 89,8 | 4,5 | 1,1 |
Jahr 2000 | |||||
Insgesamt | 41,0 | 6,6 | 22,1 | 29,8 | 0,5 |
unter 18 Jahre | 1,6 | 3,5 | 0,2 | 94,7 | / |
18 bis unter 65 Jahre | 63,2 | 8,9 | 10,3 | 17,2 | 0,5 |
65 Jahre oder älter | 1,1 | 1,7 | 89,8 | 6,7 | 0,8 |
Männer | 49,7 | 7,0 | 20,3 | 22,6 | 0,5 |
unter 18 Jahre | 1,9 | 3,5 | 0,2 | 94,3 | / |
18 bis unter 65 Jahre | 73,7 | 9,2 | 10,6 | 6,0 | 0,6 |
65 Jahre oder älter | 2,0 | 1,2 | 95,6 | 0,3 | 1,0 |
Frauen | 32,8 | 6,3 | 23,8 | 36,6 | 0,4 |
unter 18 Jahre | 1,4 | 3,4 | 0,3 | 95,0 | / |
18 bis unter 65 Jahre | 52,4 | 8,6 | 10,0 | 28,6 | 0,4 |
65 Jahre oder älter | 0,5 | 2,0 | 86,0 | 10,8 | 0,7 |
Weitere Informationen: Bei den Angaben handelt es sich um erste Ergebnisse des Mikrozensus 2021. Weitere Ergebnisse werden in den kommenden Monaten im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes sowie in der Datenbank GENESIS- Online () veröffentlicht.
Methodische Hinweise: Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Alle Angaben beruhen auf Selbstauskünften der Befragten. Der Mikrozensus wurde 2020 methodisch neugestaltet. Die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 sind deshalb nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.
Damit zwischen dem Ende des Erhebungsjahres und der Ergebnisbereitstellung möglichst wenig Zeit vergeht, werden seit dem Jahr 2020 zunächst Erstergebnisse und mit einigem zeitlichen Abstand Endergebnisse veröffentlicht. Ausführliche Informationen zu den Änderungen sowie den Auswirkungen der Neugestaltung und der Corona-Krise auf den Mikrozensus sind auf einer eigens eingerichteten verfügbar.
Warum müssen wir so viel Steuern nachzahlen?
Wie kommen Steuernachzahlungen zustande? – Die typischen Gründe, warum es zu Nachzahlungen kommen kann, sind Pauschalen oder Sonderausgaben, die nicht berücksichtigt oder anerkannt werden. Wenn du in deiner Steuererklärung nicht alle Werbungskosten angegeben hast, kannst du auch mit Nachzahlungen rechnen.